Pressestimmen

Hospiz auf Reisen
Literarische und musikalische Botschaften in Gernsheim

Ried-Information, 30.9.2016
„Gernsheim (red) – Dass das Leben endlich ist, wissen im Grunde alle und dennoch werden die Gedanken an Krankheit, Sterben und Tod im Alltag meist zur Seite gedrängt. Die Idee, diesen Themen einmal anders Ausdruck zu verleihen, wuchs in den letzten Jahren beim Riedstädter Hospizverein und fand in der Veranstaltung „Trotzdem: Lebenslust!“ ihren Anfang.
Welche Texte und Lieder die Protagonisten für den Abend  ausgewählt hatten, darauf war Gabriela Enderich vom Hospiz- und Palliativdienst „Wegwarte“ ebenso neugierig, wie die Besucher, die sie im Schöfferhaus in Gernsheim begrüßte. In ihren einleitenden Worten dankte sie der Kreissparkasse Groß-Gerau, die den Abend finanziell und ideell unterstützt habe. Die Endlichkeit des Lebens anzunehmen, und ihm mit Mut, Gelassenheit und Heiterkeit zu begegnen, dazu sollte der Abend anregen und dass dies gelungen war, zeigten all lächelnden Gesichter am Ende der Veranstaltung, bei der sogar ein „Zugabe“ gefordert wurde.
Die Literarischen Damen Birgit Weinmann und Lucia Bornhofen nahmen gemeinsam mit dem Liedermacher Hans-Werner Brun die Zuhörer auf ihren musikalisch-literarischen Streifzug, der schnell deutlich machte, dass die Endlichkeit unseres Lebens in unendlich vielen Texten, Gedichten und Märchen thematisiert wird. Die getroffene Auswahl der vorgetragenen Lyrik begann mit den „Stufen“ von Hermann Hesse, die Birgit Weinmann ebenso beeindruckend rezitierte wie den Text des Liedes „Oh mein Papa“. Das Lied, welches viele Besucher kannten, als Text gelesen machte in beeindruckender Weise deutlich, wie lebendig geliebte Angehörige in der Erinnerung bleiben können. Lucia Bornhofen hatte neben anderen zwei Gedichte ausgewählt, die an die Mutter erinnerten: die reifen tiefroten Tomaten, die die Tochter noch mit der Mutter gepflanzt hatte und sie jetzt alleine ernten musste, oder dass übriggebliebenes Stück Stoff vom Lieblingskleid der Mutter welches die Tochter über viele Jahre begleitete. Das Thema Erinnerungen griff dann auch Hans Werner Brun mit seinem Lied „Ich will dich nicht vergessen“ auf. Manche Erinnerung  wurde angeregt und manchmal rührte auch eine Text- oder Liedpassage zu Tränen. Aber alle gingen mit einem Lächeln nach Hause, froh da gewesen zu sein und erleben zu können, dass es möglich ist ein schwieriges Thema zugleich nachdenklich und heiter zu päsentieren.“