Pressestimmen

Hymnen über das Alltägliche


Ried Echo, 19.11.2007

Hans-Werner Brun sorgt im Schöfferhaus für Applaus, Kichern und Lachen „Ach wie schee“, diesen hessischen Stoßseufzer ließ am Samstag im Schöfferhaus nicht nur der Interpret Hans-Werner Brun zur Begrüßung seines Publikums entweichen. „Ach wie schee“, bekundeten zum Schluss mit ihrem Applaus auch die rund 50 Zuhörer seines neuen Konzertes, dessen Schwerpunkt der Gernsheimer Liedermacher in diesem Jahr auf seine mundartlichen Stücke gelegt hatte. Und damit hatte er scheinbar den Nerv der Gäste getroffen… Stücke wie „de Deifel wills“, bei denen Hans-Werner Brun sich lustvoll einem Reimspiel rund um teuflische Redewendungen hingab, oder die Geschichten über „verschwunnene Zäh’“, enge „Hosse“ oder männliche Tagträume an heißen Tagen begeisterten. Hans-Werner Brun versteht es auch, Hymnen über das eigentlich Alltägliche zu verfassen, manchmal aus völlig unerwarteter Perspektive. Da ruft die pralle rote Erdbeere am Straßenrand „Hallo pflück mich“ und verspricht nach reichlichem Genuss brächte sie träge Hirnzellen auf Trab. Oder der weiße Spargel träumt von seinem ersten Lichtblick bis zum gekochten Ende neben einem Schweinskotelett nur noch „vom Unterbau der Spargelstecherfrau“. Applaus, Gekichere und herzhaftes Lachen erfüllten am Samstagabend das Schöfferhauses, in dem nicht nur „ach wie schee“ geseufzt, sondern auch der Beweis angetreten wurde, dass der heimatliche Dialekt eben „was fers Herz is“, und dass die „Schnutt do einfach flotter geht“. Ein flottes Programm, bei dem Brun auch Werke in Hochdeutsch zum Besten gab,…“