RIED-ECHO, 06. Mai 2013 BIEBESHEIM. „… Bilder von Lothar Reinhardt zur Nibelungensage erzählten ihre eigenen Geschichten um versunkene Schätze während sie in der Treppengalerie des Museums zu betrachten waren (wir berichteten). Um das Heldenepos drehte sich auch die Finissage der Ausstellung am Freitagabend. Eines der ersten Bilder, das den Besucher in seinen Bann zog, zeigte den einsam auf dem Rhein rudernden Hagen von Tronje. „Es zeigt vielfältig glitzernde Facetten des Abends mit dem Nibelungenschatz, den jeder für sich persönlich entdecken kann“, erklärte der Künstler dazu. Liedermacher Hans-Werner Brun schuf in seiner musikalischen Interpretation ein düsteres Bild des gierigen Hagen, der den Schatz im Rhein versenkte und den einzigen Zeugen seiner Tat erstach. Der Original-Text erzählt vom Raub des Schatzes durch Hagen, dem Versenken „zur Loche“, heute Gemarkung Lochheim, und seiner trügerischer Hoffnung, dereinst darüber verfügen zu können. Petra Riha von der Nibelungenliedgesellschaft in Worms vermittelte mit ihrer Lesung des mittelhochdeutschen Originals und dessen Übersetzung einen Eindruck von der Sprachgewalt des Heldenepos, das vermutlich um das Jahr 1200 entstand. Zur zweiten Station der Finissage versammelten sich die Besucher um das Porträt Siegfrieds in dem Augenblick, als ihn der tödliche Hieb trifft. Das Bild ist eines aus einer Reihe von neuen Exponaten, mit denen Reinhardt der laufenden Ausstellung neue Impulse gab. „Die Nibelungen beschäftigen mich noch immer“, erzählte er. Nach der Pflichtlektüre in der Schule habe er nach seiner Rückkehr in seine alte Heimat am Rhein das Epos erneut gelesen. Dabei öffnete sich ihm eine literarische Schatzkiste, deren Inhalt er mit seinen Mitteln immer wieder neu interpretiert. Dem Titel der Ausstellung, „Gold-Rausch – Macht-Rausch – Blut-Rausch“ ergänzte Hans-Werner Brun um den Liebes-Rausch in moderner Interpretation. Die Bilder zeigen Brunhild, erwartungsvoll auf dem Bett liegend. Gemahl Gunther hängt nackt daneben an einem Haken, wohin ihn die enttäuschte Frau kurzerhand entsorgt hat. „Ich steck tief im Liebeswahn“, sang Brun dazu. Das Nibelungenlied handelt von Themen, die die Menschen schon immer umtrieben und Künstler aller Jahrhunderte inspirierten. Weitere literarische Schätze dazu hatten Lucia Bornhofen und Hans-Josef Becker gehoben. Goldrausch war das Thema des Drachens Nidgir (aus „Siegfried und Kriemhild“ von Jürgen Lodemann)… Den Frauen der Nibelungen widmete Lucia Bornhofen die Gedanken von Thekla Lingen (1866 bis 1931) mit ihrem Gedicht „Die Trotzige“. Die emanzipatorischen Gedanken des Gedichtes „Und was ich tat, ich hab’s getan“ spiegeln die Gedanken einer selbstbewussten und selbst bestimmten Frau wieder. Reinhardts Kriemhild-Porträt zeigt genau eine solche Frau. Der Dreiklang aus bildender Kunst, Musik und Poesie wurde an diesem Abend zu einem stimmigen Ganzen…“
RIED-ECHO, 06. Mai 2013
BIEBESHEIM. „… Bilder von Lothar Reinhardt zur Nibelungensage erzählten ihre eigenen Geschichten um versunkene Schätze während sie in der Treppengalerie des Museums zu betrachten waren (wir berichteten). Um das Heldenepos drehte sich auch die Finissage der Ausstellung am Freitagabend. Eines der ersten Bilder, das den Besucher in seinen Bann zog, zeigte den einsam auf dem Rhein rudernden Hagen von Tronje. „Es zeigt vielfältig glitzernde Facetten des Abends mit dem Nibelungenschatz, den jeder für sich persönlich entdecken kann“, erklärte der Künstler dazu.
Liedermacher Hans-Werner Brun schuf in seiner musikalischen Interpretation ein düsteres Bild des gierigen Hagen, der den Schatz im Rhein versenkte und den einzigen Zeugen seiner Tat erstach. Der Original-Text erzählt vom Raub des Schatzes durch Hagen, dem Versenken „zur Loche“, heute Gemarkung Lochheim, und seiner trügerischer Hoffnung, dereinst darüber verfügen zu können. Petra Riha von der Nibelungenliedgesellschaft in Worms vermittelte mit ihrer Lesung des mittelhochdeutschen Originals und dessen Übersetzung einen Eindruck von der Sprachgewalt des Heldenepos, das vermutlich um das Jahr 1200 entstand.
Zur zweiten Station der Finissage versammelten sich die Besucher um das Porträt Siegfrieds in dem Augenblick, als ihn der tödliche Hieb trifft. Das Bild ist eines aus einer Reihe von neuen Exponaten, mit denen Reinhardt der laufenden Ausstellung neue Impulse gab. „Die Nibelungen beschäftigen mich noch immer“, erzählte er. Nach der Pflichtlektüre in der Schule habe er nach seiner Rückkehr in seine alte Heimat am Rhein das Epos erneut gelesen. Dabei öffnete sich ihm eine literarische Schatzkiste, deren Inhalt er mit seinen Mitteln immer wieder neu interpretiert.
Dem Titel der Ausstellung, „Gold-Rausch – Macht-Rausch – Blut-Rausch“ ergänzte Hans-Werner Brun um den Liebes-Rausch in moderner Interpretation. Die Bilder zeigen Brunhild, erwartungsvoll auf dem Bett liegend. Gemahl Gunther hängt nackt daneben an einem Haken, wohin ihn die enttäuschte Frau kurzerhand entsorgt hat. „Ich steck tief im Liebeswahn“, sang Brun dazu.
Das Nibelungenlied handelt von Themen, die die Menschen schon immer umtrieben und Künstler aller Jahrhunderte inspirierten. Weitere literarische Schätze dazu hatten Lucia Bornhofen und Hans-Josef Becker gehoben. Goldrausch war das Thema des Drachens Nidgir (aus „Siegfried und Kriemhild“ von Jürgen Lodemann)…
Den Frauen der Nibelungen widmete Lucia Bornhofen die Gedanken von Thekla Lingen (1866 bis 1931) mit ihrem Gedicht „Die Trotzige“. Die emanzipatorischen Gedanken des Gedichtes „Und was ich tat, ich hab’s getan“ spiegeln die Gedanken einer selbstbewussten und selbst bestimmten
Frau wieder. Reinhardts Kriemhild-Porträt zeigt genau eine solche Frau. Der Dreiklang aus bildender Kunst, Musik und Poesie wurde an diesem Abend zu einem stimmigen Ganzen…“
Ried Information, 8.5.2013