Pressestimmen

Auftritt im südhessischen Ried bei der Buchvorstellung von
Eleonore Göbel in Stockstadt am Rhein, 14.12.1997

Am Sonntag, 14.12.1997 begleitete ich im Stockstädter Rathaus, vormittags, musikalisch mit einer Auswahl meiner Lieder die Fotoausstellung und Buchvorstellung von Frau Eleonore Göbel, „Heimatpoesie – Der weiße Elefant und die Wahlheimat“. Eine märchenhafte Geschichte von einem Elefant, der auf der Kühkopf-Insel, im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue am Altrhein bei Stockstadt, seine neue Heimat findet.
Das war mein erster Auftritt nach vielen Jahren in meiner südhessischen Heimat und ich spürte damals immer mehr, dass das „Liedermachen“ zu meiner Berufung wird. Dem Ruf der Heimat bin ich dann auch etwas später gefolgt und Ende 1999 wieder in das südhessiche Ried zurückgekehrt.

Von dem damaligen Auftritt gibt es keinen Pressebericht. René Granacher erwähnt in seinem Artikel in der Heimat-Zeitung am 31.1.1998, unter der Überschrift: „Moi Wurzle lein in diesem Land – Sänger Hans-Werner Brun beschreibt das Ried in seinen Liedern“:
STOCKSTADT. „In Hannover sagt man, sprechen die Leute das reinste Hochdeutsch. Als aber kürzlich Hans-Werner Brun von dort nach Stockstadt kam, um bei der Eröffnung einer Ausstellung im Rathaus über den Rhein, den Kühkopf und die Schönheit des Rieds zu singen, tat er das zur Freude der Besucher in reinem Südhessisch. Das ist leicht erklärt: Brun stammt aus Gernsheim und verließ den Ort erst, als es ihn zum Studium nach Darmstadt und später nach Berlin zog…“

Von da an nahm meine „Karriere“ als Liedermacher & Songpoet seinen Lauf. 1998 wurde ich dann vom Kulturamt der Gemeinde Stockstadt zum Auftakt des Stockstädter Kreativmarktes am 20. November mit meinem eigenen Programm engagiert.

Die Fotos sind von Frau Eleonore Göbel und aus ihrem Buch entnommen.

Eleonore Göbel, © 1997 puch verlag, ISBN: 3-931643-11-5

Der Verlag schreibt:
„Der reizvolle Zauber des größten Hessischen Naturschutzgebietes und Europareservates Kühkopf-Knoblauchsaue wird dem Leser mit beeindruckenden Bildern und ganz besonderen Texten vermittelt. Der kleine weiße Elefant lenkt die Aufmerksamkeit auf Perspektiven und Empfindungen, die diese eigentümliche Landschaft am Rhein so einzigartig machen und so nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Die südhessische Ried-Landschaft ist schon für manchen zur Wahlheimat geworden.“

Eleonore Göbel – Poetische Fotografie © 1997

Damit man noch Spuren von der Autorin, Poetin und Fotografin Eleonore Göbel auch im Internet finden kann, sie verstarb 2023 kurz nach ihrem 80. Geburtstag, möchte ich hier einen kleinen Auszug ihres künstlerischen Schaffens zeigen. Eleonore soll nicht vergessen werden…

Eleonore Göbel ©1998 puch verlag, ISBN: 3-931643-12-3

Groß-Gerauer Echo, April 2005
STOCKSTADT. „Den Anstoß für diese Ausstellung gab die Buchmesse im Ried: Dort bietet Eleonore Göbel in jedem Jahr ihre Fotos der Riedlandschaft zum Kauf an, in Form von Abzügen und Grußkarten, und in jedem Jahr kam die Darmstädterin Monika Stebel und erwarb eine größere Zahl der Karten. „Schön, dass noch jemand so viele Karten schreibt!“ sagte Göbel schließlich zu der Kundin, doch die antwortete: „Ich schreibe die gar nicht, ich male die.“ Fotos und darauf basierende Aquarelle der beiden Künstlerinnen sind seit Samstag zusammen im Hofgut Guntershausen ausgestellt.

Eleonore Göbel wurde 1943 in Erfelden geboren, kam aber schon mit zwei Jahren nach Stockstadt, wo sie nach einer längeren Zeit im Odenwald heute wieder lebt. Früher kaufmännisch tätig, hat sie vor etwa zehn Jahren dem Drang zum Schreiben und Fotografieren nachgegeben: Seitdem publiziert sie Geschichten und Gedichte, daneben steht ihre „Poetische Fotografie“, bei der sie Bilder vor allem vom Kühkopf mit Versen kombiniert. „Im Einklang mit der Natur und in Einheit mit dem Kosmos“ zu sein ist ihre Vision, die sie künstlerisch verfolgt.

Monika Stebel, geboren 1948, war einige Jahrzehnte in der Verwaltung tätig, bevor sie sich ganz auf die Kunst verlegte. Ihre Heimat sieht sie zwischen Expressionismus und Abstraktion, und manche ihrer Bilder lassen das erkennen: Einfache Motive, wiedergegeben als Mosaike von Farbflächen, dazwischen starke schwarze Konturen. Das sieht ein bisschen kubistisch aus, ein bisschen wie Chagall, ein gutes Stück wie Hundertwasser und vor allem sehr bunt. Solche dekorativen und farbenfrohen Stücke sind im Hofgut zu sehen, das Gros der Bilder aber sind die Aquarelle mit Riedmotiven. Diese sind wesentlich zarter und transparenter, wenngleich die Vorliebe der Künstlerin für starke Konturen sich auch hier oft Bahn bricht und sie die Werke dafür mit der Tuschefeder ergänzt.

Wo das Aquarell nach einem Foto entstand, hängen die beiden doch nicht nebeneinander, denn das wäre aufgrund der unterschiedlichen Formate schwer realisierbar gewesen. In einer Mappe sind Vorbild und Nachempfindung zum Vergleich nebeneinander, und dort erkennt man auch die künstlerische Freiheit, die beim Aquarellieren ins Spiel kam: Da wurden Bäume verschoben, verkleinert oder vergrößert, wie es dem Gefühl der Malerin gerade entsprach, die Modau bekam einen etwas anderen Lauf, und wenn es der Bildkomposition gut tat, wurde das flache Ried auch um einen Berg im Hintergrund ergänzt. So entstanden einige schöne Motive, wobei winterliche Szenen und alte Gebäude besonders überzeugen. Anderes wirkt eher in der Verkleinerung auf Postkarten, die her auch zu haben sind.

Man sieht beim Vergleich aber auch, wo die Stärken des Fotos liegen: Die Struktur eines wogenden Ährenfeldes oder das Spiel des Lichts in der Riedlandschaft, das wirkt auf Göbels Vorlagen weit stärker als im Aquarell. Auch Hochwasserszenen entfalten ihre bedrohliche Schönheit stärker in der Fotografie, während man sich den Blick von der alten Modaubrücke als Foto ebenso gern wie als Gemälde aufhängen möchte: der dunkelrote Sandstein hat mit dem Hintergrund grünender Bäume eine Schönheit, die im Vorübergehen allzu leicht übersehen wird. Eleonore Göbel wählt für ihre großformatigen Abzüge je nach Motiv glänzendes oder mattes Papier, manchmal auch solches mit Leinenstruktur. Auch der jeweils passende Rahmen gehört zum Gesamtkunstwerk dazu.

Die Ausstellung zeige die innere Verbundenheit der beiden Künstlerinnen mit der Natur, sagte der Stockstädter Maler und Autor Hans Pehle in seiner Einführung. Der Landschaft als „Begriff zwischen Geographie und Ästhetik“ ging er in seiner Einführung nach und kam so zur Betrachtung der Romantik, die auch die aktuelle Ausstellung prägt. „Jede Landschaft hat ihre eigene, besondere Seele“ zitierte er Christian Morgenstern und sah die Seele des Rieds in den Bildern von Göbel und Stebel ausgedrückt. Er erkannte darin nicht zuletzt eine politische Funktion: indem die Fotos und Gemälde die Schönheit von Rheinauen und alten Gebäuden greifbar machen, rufen sie auch zu ihrer Erhaltung auf. „
René Granacher

Groß-Gerauer Echo, April 2003
STOCKSTADT. „Es gibt Bilder und Szenen, die wie Poesie sind – und es gibt Gedichte, die Bilder vor dem inneren Auge entstehen lassen. Eleonore Göbel bietet unter der Bezeichnung „Poetische Fotografie“ Bild und Text gleich zusammen an: In ihrer Ausstellung „Natur – Geheimnis + Offenbarung“ kombiniert sie Landschaftsaufnahmen mit selbstgedichteten Versen. Bei der Eröffnung im Hofgut Guntershausen präsentierte sie ihre Werke am Samstag der Öffentlichkeit. Die geborene Erfelderin, die in Stockstadt aufwuchs, lebte seit 1977 im Odenwald und kehrte 1997 an den Altrhein zurück. Auf dem Kühkopf und in der Knoblochsaue entstanden auch ihre Fotografien.

Von Göbels „Vision, in Harmonie mit der Natur und Einklang dem Kosmos zu leben“ sprach bei der Eröffnung die Wormserin Monika Kuhn. Sie gehe mit wacher Aufmerksamkeit durch ihre Umgebung und entdecke dort Kleinigkeiten, die andere Menschen übersehen würden. In ihren Gedichten setze sie dazu alltägliches und unerklärliches in klarer Sprache in Szene, so dass sich gemeinsam ein rundes Ganzes ergebe: die poetische Fotografie. In den Bildern, die seit 1997 entstanden sind, beweist die Fotografin ein gutes Auge für interessante Motive und Stimmungen auf der Rheininsel. Viele der Bilder sind mit eigenen Gedichten kombiniert.

Besonders im Morgen- und Abendlicht hat Eleonore Göbel reizvolle Momente auf dem Kühkopf eingefangen. Lichteffekte und bizarre Naturformen im Gegenlicht geben vielen Aufnahmen die poetische Ausstrahlung, welche die Fotografin anstrebt. Neben dem Licht spielt auch das Element Wasser eine große Rolle: Der Altrhein, die Teiche auf dem Kühkopf und auch Hochwasser bereichern die Palette der Bildelemente. Winterlandschaften oder eine Gewitterstimmung machen die Fotoausstellung abwechslungsreich.

Bei der Eröffnung im Verwalterhaus des Hofguts gab es als Überraschung auch Musik zu hören: Die 12jährige Groß-Gerauerin Caroline Groß, über deren Gesangstalent in dieser Zeitung bereits berichtet wurde, trug den Besuchern einige Lieder vor. Mit ihrer beeindruckend kräftigen und wohlklingenden Stimme sang sie etwa Franz Lehars Lied vom „Soldat am Wolgastrand“, der sich am Altrhein etwas deplatziert fühlen musste, und „Ein schöner Tag“ als deutsche Version von „Amazing Grace“. So trat zu Dichtung und Sprache der Bilder noch die gesangliche Poesie: fast schon eine Multimedia-Veranstaltung für das Hofgut.

Wer an Göbels Stimmungsbildern Gefallen findet, kann sie nicht nur als gerahmte Großformate an die Wand hängen: auch zu Grußkarten und Lesezeichen hat die Fotografin ihre Aufnahmen verarbeitet. Für manchen auswärtigen Besucher des Kühkopfs bietet sich damit vielleicht ein schönes Souvenir von seinem Ausflug an den Altrhein. Auch Bücher mit Gedichten und Texten von Eleonore Göbel sind in der Ausstellung zu erwerben. Zu sehen ist die poetische Fotografie im Hofgut bis zum 13. Juli an allen Wochenenden und Feiertagen.“
René Granacher